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Die Kornati-Inseln

Namensursprung

Der Name der Kornati-Inseln lässt Rückschlüsse auf die besonderen geologischen Gegebenheiten in dieser Meeresregion zu. Der Inseluntergrund ist ähnlich beschaffen wie der des in der Nähe liegenden Festlandes, dabei handelt sich um sehr porösen Kalkstein. Die Kornaten beherbergen, anders als andere Adriainseln, in Richtung Meer steil abfallende Steilwände (Kliffs). Die Einheimischen bezeichnen diese als „Konen“ (kroat. krune, ital. corone, dt. Krone). Vereinzelt reicht die Steilküste bis zu 90 m unter den Meeresspielgel, wie bei den Inseln Piškera und Rasip. Die höchsten, steil ins Meer abfallende Riffe sind auf der Insel Klobučar (82 m ü.M.) zu sehen.

Geographie der Kornati-Inseln

Bei den Kornati-Inseln, auch Kornaten genannt, handelt es sich um eine Inselgruppe an der kroatischen Küste. Sie liegt zwischen dem nördlichen Zadar und dem südlichen Šibenik. Das Archipel ist die größte und zugleich dichteste Inselgruppe der kroatischen Adria. Die Kornaten setzen sich aus 125 bis 152 kleineren Eilanden sowie Riffen zusam-men. Im Nordwesten liegt Dugi Otok, im Osten Pašman, Vrgada und Murter, im Süden Kornat, im Südosten Žirje. Dazwischen befindet sich eine große Anzahl an kleineren Inseln. Dank des wasserdurchlässigen sowie wasserlösli-chen Kalksteins, der das Fundament der Insel darstellt, versickert der Niederschlag unmittelbar, wodurch keinerlei Quellen oder Wasserläufe auf den einzelnen Eilanden existieren. Nur an ein paar wenigen Stellen tritt das Süßwasser aus dem steinigen unfruchtbaren Boden aus und vermengt sich mit dem salzigen Meerwasser. Aufgrund des unfruchtbaren Bodens gibt es auf den Kornaten fast keine bzw. wenig Fauna, nur teils mit Gräsern bewachsene karge Geröllfelder. An den Felsen und Riffen, die in Richtung Land gerichtet sind, kann sich Erde ablagern, da diese Stellen durch in Richtung Meer gerichtete Felswände geschützt werden. Dort können sogar neben Sträuchern auch kleinere Bäume gedeihen, wie z.B. Oliven- sowie Feigenbäume und Weinreben, die von Zisternen gewässert werden, in denen sich das Regenwasser sammelt. Der Fischbestand rund um die Kornati-Inseln ist einer der fischreichsten der Adria. Das Klima variiert zwischen langen Phasen der Trockenheit und teils starken Niederschlägen.
Neben den Klippenwänden sind vor allem die Engpässe Mala Proversa und Velika Proversa zu erwähnen, welche sich zwischen den Inseln Kornat, Katina und Dugi Otok befinden. Erstere ist im Prinzip eine seichte, schmale Durchfahrt, doch archäologische Funde beweisen, dass dort im 1. Jahrhundert n. Chr. ein sehr aktives Leben herrschte. Die große Platte, auch Vela ploča bzw. Magazinova Šcrila genannt, auf der östlichen Seite der Insel Kornat, ist am interessantesten, da sie durch das Abrutschen der obersten Kalkschicht entstand und 9100 m² groß ist.

Geschichte der Kornati-Inseln

Illyrer besiedelten die Kornaten in der Frühantike. Sie beheimateten die Delmaten- und Liburnerstämme, die für ihre Schifffahrtskunst berühmt waren. Zwischen 175 und 170 v. Chr. befreiten sich die Delmaten aus Genthios Herrschaft dem König der Illyrer. Jedoch besiegten 156 v. Chr. die Römer sie, deshalb wurden die Delmaten tributpflichtig; bis zur Zeit Augustus‘, als die Provinz Dalmatia zum römischen Reich gezählt wurde. Auf Kornat sind heute noch eine frühchristliche Kirche sowie eine römische Besiedlung zu sehen. Ab 1102 ließen sich slawische Kroaten entlang der Küste sowie auf vielen der kleinen Inseln nieder und verdrängten die Einheimischen. Im 16. Jahrhundert gehörten die Kornaten zur Republik Venedig, 1797 fielen sie zusammen mit dem Rest Dalmatiens an das Österreich-ungarische Reich. Nach 1918 standen die Kornati Inseln unter der Macht Serbiens, Kroatiens und Sloweniens, aus denen 1945 Jugoslawien entstand. Während des Zweiten Weltkrieges belagerte Italien die Inselgruppe. Die 89 südlich liegenden Eilande, Felsen und das sie umgebende Meer ist seit 1980 Nationalpark, der 220 km² um-fasst und der von Murter aus verwaltet wird.

Tourismus

Die Inseln des Nationalparks sind nicht ständig bewohnt, nur kleine Fischerhäuser in den Buchten von Žut, Sit, Komat usw. zeugen von ihren Besitzern. Ab den nahegelegenen Küstenorten werden im Sommer täglich Ausflüge dorthin angeboten. Die meisten davon beginnen in Murter, wo auch die Verwaltung des Parks liegt. Im Norden des Nationalparka Kornaten befindet sich der Naturpark Telaščica. Das Betreten des Naturschutzgebietes ist kostenpflichtig, weshalb auch Boote, die diese Region durchqueren, eine Zutrittsgebühr entrichten müssen.

Die herrliche Natur, die zahlreichen Inseln sowie das wunderschöne Meer machen die Kornaten zu einem beliebten Ausflugsziel. Nicht nur Nautiker, sondern auch Fischer finden hier ein Paradies vor mit sicheren Ankerplätzen in vielen malerischen Buchten. Vor dem Griff zur Angel, sollten jedoch Erkundigungen darüber eingeholt werden, welche Meerestiere gefangen werden dürfen, da auch die Wasserwelt unter Naturschutz steht. Neben den kleinen Buchten zum Angeln gibt es einen modernen Jachthafen – die ACI Marina Piškera auf der gleichnamigen Insel mit 120 Liegeplätzen. Auf der außerhalb des Nationalparks liegenden Insel Zut befindet sich die ACI Marina Zut, ebenfalls mit 120 Liegeplätzen.

Besonders auffällig sind die querlaufenden Trockenmauern, welche sofort ins Auge stechen, wenn sich Besucher der Insel Kornat nähern. Diese wurden in frühester Zeit ausgebaut, um Grundstücke und Weiden gegeneinander abzugrenzen. Auf Kornat existieren mehr als 50 solcher Trockenmauern; die Länge einiger Mauern beträgt sogar 70 km. Das Zentrum des Insellebens war das Gebiet um das Feld Tarac, über dem sich die Festung Tureta emporhebt, welche in den Anfängen des 6. Jahrhunderts errichtet wurde. Hier befindet sich die Kirche der Gottesmutter Tarac, die Kirche der Meereskönigin, die auf dem Platz einer altchristlichen Kirche aus dem 16. Jahrhundert erbaut wurde. Am ersten Sonntag im Juli pilgern zahlreiche Gläubige der Insel Murter zu Tarac. Diese geweihte Prozession für die Schiffe ist eines der schönsten und interessantesten Ereignisse Kroatiens. So gut wie jede der Inseln erfreut seine Besucher mit schönen Sandstränden zum Baden. Die meisten davon sind vom Massentourismus verschont geblieben.

Die Kornati-Inseln

Die Kornati-Inseln ©iStockphoto/xbrchx

Die größten Inseln

Kornat

Kornat ist die größte, höchste und längste der Inseln und liegt im Gebiet der Stadt Šibenik. Außerdem ist sie die größte kroatische Insel, auf der es keine permanente Siedlung gibt. Auf der nordöstlichen Seite gibt es nur vereinzelte kleinere Buchten, im Südosten dagegen liegen einige große Buchten. Die bekanntesten sind Opat, Koromašnja, Ropotnica oder Vruje. Sehr bekannt sind des Weiterend Kornats attraktive Gipfel, die Festung Tureta, die Kirche von Tarac und das geologische Wunder Magazinova škrila.

Žut

Žut ist die zweitgrößte kornatische Insel und ist durch den Žut-Kanal von Kornat getrennt. Sie ist berüchtigt für ihre Olivenheine und ihr Öl. Die schönsten Buchten sind Bizikovica, Golubovac, Sabuni oder Dragišina. Auf der Insel befindet sich außerdem eine ACI Marina.

Sit

Sit ist zwar eine der großen Inseln der Archipels, trotzdem aber relativ unbekannt. Verglichen mit Donji Kornati wirkt ihre Landschaft sehr zahm. Der Srednij Kanal (der Mittlere Kanal) befindet sich zwischen den Inseln Sit und Pašman. Bei ihm handelt es sich um die beste Schifffahrtsstraße zwischen den Gewässern Zadar und Šibenik. Zu den beliebtesten Buchten zählen Dulukina, Šumica und Dundurina.

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