Opatija Riviera
Die Opatija-Riviera ist ein Teil der Kvarner Bucht. Gelegen an der Ostküste der Halbinsel Istrien und durch das Učka-Gebirgsmassiv vom übrigen Istrien getrennt. Die Stadt Opatija gilt als die Wiege des kroatischen Tourismus. Selbst Könige und Kaiser aus ganz Europa haben sich bereits an den traumhaft schönen Stränden erholt. Selbst heute, 170 Jahre später, umgibt das mondäne Seebad noch immer dieser elitäre Charme, dem Opatija den Ruf, das „adriatische Nizza“ zu sein, verdankt.
Opatija-Riviera
Der Westen der Kvarner Bucht besteht aus vielen kleinen Küstenorten. Diese Ortschaften sind mittlerweile längst zusammengewachsen. Der rund 30 Kilometer lange Küstenabschnitt – von Matulji im Norden bis hinunter nach Brseč – wird gemeinhin als Opatija-Riviera bezeichnet und ist Teil der Kroatischen Adriaküste.
Die Opatija-Riviera bietet neben einem ganzjährig herrlich milden Klima mit einer frischen, gesunden Seeluft die optimalen Voraussetzungen für einen erholsamen und entspannten Urlaub. Dies trug dazu bei, dass aus Opatija ein traditionsreiches Seebad mit einem besonderen Flair geworden ist. Inzwischen hat sich der Ansturm der Gäste längst auf die Sommermonate verlagert, doch die Stadt hat ihre Ursprünge nicht vergessen und besinnt sich wieder auf ihre Anfänge als Winterkurort. Aus diesem Grund zählt diese Urlaubsregion mit ihrem einzigartigen Mikro-Klima ganzjährig zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen an der Kroatischen Adria.
Geschichte von Opatija
In Istrien fanden sich Überreste menschlicher Spuren, die älter als 12.000 Jahre sind. Insbesondere die Kvarner Bucht war ein begehrtes Territorium und stand unter der Herrschaft verschiedener Reiche.
Ursprünglich war die Region – wie fast ganz Europa – ein Teil des Römischen Reiches, anschließend kamen die Ostgoten und dann begann der Einfluss der Slawen. Vom 8. bis zum 12. Jahrhundert übernahmen die Franken die Macht über die Kvarner Bucht. Im Anschluss fiel das Gebiet an die Patriarchen von Aquileia, die über die Markgrafschaft Verona regierten.
Die Stadt Opatija und der Tourismus erblühten erst unter der Herrschaft der Habsburger. Der Boom wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen und auch unter den aufstrebenden italienischen Faschisten war an einen Tourismus nicht zu denken. Ebenso wenig nach der deutschen Machtübernahme 1943. Erst nach Kriegsende und dem Anschluss an Jugoslawien keimte langsam wieder der Tourismus auf. Doch die osteuropäischen Auflösungserscheinungen machten auch vor Jugoslawien nicht Halt, und die Region gehört seit 1991 zur unabhängigen Republik Kroatien.
Die Wiege des kroatischen Tourismus
Die Siedlung Opatija entstand im 15. Jahrhundert, nachdem die Benediktiner ein Kloster und die kleine Kirche St. Jakob an dieser Stelle erbaut hatten. Der kroatische Name der Stadt bedeutet Abtei.
Als 1843 die Verbindungsstraße zur nächst größeren Stadt Rijeka fertiggestellt wurde, ahnte niemand, welch eine rasante Entwicklung Opatija über die nächsten Jahrzehnte nehmen würde – und das dies die Geburtsstunde für den Tourismus in Kroatien war.
Es begann damit, dass sich 1844 der Kaufmann Iginio Scarpa aus dem nahe gelegenen großen Rijeka nach einer ruhigen Sommerresidenz sehnte. Er ließ die Villa Angiolina in Opatija errichten. Das erste Hotel in Opatija und an der Adria wurde im selben Jahr eröffnet und auch nach 170 Jahren noch Gäste willkommen; heute heißt es Hotel Kvarner.
Als 1860 der österreichischen Kaiserin Maria Anna wegen einer Atemwegserkrankung ein Aufenthalt an der See verordnet wurde, stellte ihr der Kaufmann seine Villa Angiolina zur Verfügung. Schnell machte an den europäischen Adelshöfen die Nachricht die Runde, dass es mit Opatija einen neuen, attraktiven und elitären Winterrückzugsort mit angenehm milden und heilendem Klima gibt – das „adriatische Nizza“ war geboren.
Es dauerte nicht lange und exklusive Sanatorien siedelten sich in der Stadt an. Denn aufgrund der sehr guten klimatischen Bedingungen erklärte Kaiser Franz Joseph im Jahr 1889 Opatija zum ersten Seebad und Kurort an der Adria. Luxushotels, Prachtvillen, Casinos, Nobelrestaurants und Edel-Cafés nach Wiener Vorbild prägen bis heute das Bild, zusammen mit Palmen entlang der Uferpromenade und Mammutparkanlagen mit exotischen Pflanzen aus aller Welt. Besucher können den mondänen Glanz und Luxus längst vergangener Tage heute noch erleben.
Sehenswürdigkeiten in Opatija
Die Stadt mit ihren rund 12.000 Einwohnern hält eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, eine abwechslungsreiche Architektur aus vergangenen Epochen, traditionelle Feste sowie eine Fülle interessanter Kunst- und Kulturveranstaltungen für die Besucher bereit.
Uferpromenade von Opatija
Die Lungomare von Opatija verbindet die Orte von Volosko bis Lovran mit einem 12 Kilometer langen Weg entlang des Ufers. Sie ist ideal zum Flanieren und führt vorbei an den vielen Sehenswürdigkeiten und weitläufigen Parkanlagen. An der höchsten Stelle der Promenade befindet sich die „Grotta del Diavolo“, die Teufelsgrotte.
Madonna del Mare
Wo heute die berühmte Statue des „Mädchens mit der Möwe“ steht, befand sich ursprünglich die „Madonna del Mare“. Nachdem der Graf und die Gräfin Kesselstadt 1891 in der Nähe ertrunken waren, sollte die Madonna über ihre Seelen wachen. Das bereits in Mitleidenschaft gezogene Original wurde in den 1950-er Jahren in die Villa Angiolina gebracht. Eine Kopie aus Gold steht heute vor der Kirche St. Jakob.
Das Mädchen mit der Möwe
Sie steht seit 1956 auf einer kleinen Halbinsel über dem Meer. Auf Ihrer Hand sitzt eine Möwe. Es ist das Werk des Bildhauers Zvonko Car und eines der beliebtesten Fotomotive in Opatija.
Villa Angiolina und der Park
In früheren Zeiten war es der Treffpunkt der Adligen und Prominenten, heute beherbergt das Bauwerk das kroatische Museum für Tourismus. Umgeben von einem wunderschönen Park mit Agaven, Zypressen, Eukalyptusbäumen, Akazien und alten Zedern. Im Park gibt es eine Büste, die Friedrich Schüler zeigt, den ehemaligen Generaldirektor der Südbahn-Gesellschaft, der 1882 die Villa in deren Namen erwarb. Schüler hat Opatija durch den Bau von noblen Hotels und den Kauf von Villen für die Oberschicht erst interessant gemacht.
Kirche St. Jakob
Die heutige Kirche hat mit der ursprünglichen wohl nur noch wenig gemein, denn sie wurde mehrmals renoviert und erweitert. Sehenswert sind die Fresken und eine Kopie eines Reliefs der „Pieta“ von Ivan Meštrović.
Park St. Jakob
Seine Fläche von über drei Hektar ist in 60 Felder mit mehr als 150 verschiedenen exotischen Pflanzen aus aller Welt eingeteilt. Darunter übrigens auch die oftmals als Symbol in Opatija verwendete japanische Kamelie. Der Park befindet sich in der Stadtmitte, direkt am Ufer.
Hotel Kvarner
Das klassizistische Bauwerk hat bis heute nichts von seinem elitären Charme verloren. Die 1913 erbaute Kristallhalle wird heute noch für Bälle und andere Festivitäten genutzt.
Villa Amalia
Hier logierte ein besonders erlauchter Kreis von Gästen, der sich nicht unter die üblichen Hotelgäste mischen wollte, wie einige der europäischen Könige und Kaiser.
Die Kirche Mariä Verkündigung
Der neoromanische Bau aus dem Jahr 1906 wurde zunächst von den Österreichern begonnen, aber aufgrund deren Abzugs erst von den Italienern fertiggestellt. Sie besticht mit einer beeindruckenden grünen Kuppel, Ziegelwänden und farbenfrohen Bleiglasfenstern. Seit 1942 gibt es zusätzlich eine Lourdes-Grotte.
Fame of Walk
Der Fame of Walk mit kroatischen Persönlichkeiten, wie beispielsweise Nikola Tesla, befindet sich in Höhe des Strandbades Slatina. Dort werden jährlich acht neue Sternfliesen mit weiteren kroatischen Persönlichkeiten verewigt.
Fontäne Helios und Selena
Der Brunnen mit der Fontäne liegt inmitten eines kleinen Parks gegenüber dem Hotel Imperial und ganz in der Nähe der Kirche St. Jakob. Nach der griechischen Mythologie ist Selene die Mondgöttin und Helios der Sonnengott. In Form eines Geschwisterpaares stellt der Grazer Bildhauer Hans Rathausky die beiden Gottheiten dar.
Sommerbühne in Opatija
Sie liegt direkt am Meer und ist ein sehr beliebter Veranstaltungsort für viele verschiedene Künstler. Zum Jahresabschluss findet an Silvester ein großes Musikspektakel und ein Feuerwerk statt.
Aktivitäten in Opatija
Mit dem Gesundheitstourismus liegt Opatija voll im Trend. Einige der Spas möchten ihren Gästen neue Vitalität verleihen und kombinieren hierfür die traditionelle chinesische Fünf-Elemente-Lehre mit modernen Wellness-Anwendungen. Einige Therapien werden speziell für Paare angeboten.
Viele der Strände sind mit der blauen Flagge ausgezeichnet. Wem der reine Badeurlaub dennoch zu eintönig ist, kann sich mit Strandvolleyball oder Jetski fahren ablenken. Darüber hinaus eignet sich die Kvarner Bucht perfekt zum Schnorcheln und Tauchen. Vor allem Segler mögen das ideale Revier mit den kleinen idyllischen Ankerbuchten.
Überhaupt erfreuen sich die Bootsausflüge großer Beliebtheit, da sie sich prima eignen, um die Region besser kennenzulernen. Beispielsweise bei einem Tagesausflug zu den Inseln Krk mit ihrer abwechslungsreichen Geschichte und Cres mit ihren wunderschönen Buchten und Stränden. Romantische Bootsfahrten bei Nacht liegen vor allem bei Paaren voll im Trend.
Doch auch an Land gibt es vieles zu entdecken, vielleicht auf einer Fahrradtour durch Istriens imposante Landschaft oder per Mountainbike an den Hängen des nahe gelegenen Učkagebirges. Das Naturschutzgebiet Vela Draga wartet mit einer artenreichen Flora und Fauna sowie einer beeindruckenden Gebirgslandschaft auf, bestehend aus einem canyonartigem Tal und bis zu 100 Meter hohen Kalksteinsäulen.
Die Mühen einer Besteigung des 1401 Meter hohen Gipfels Vojak werden bei guter Witterung mit einer atemberaubenden Sicht vom Aussichtsturm auf die Alpen in Slowenien und bis hin zu den italienischen Dolomiten belohnt. Wer möchte, kann sich per Gleitschirmflieger ins Tal zurückbringen lassen.
Festivals in Opatija
Der Veranstaltungskalender von Opatija zeigt kaum Lücken. Ständig gibt es irgendwo eine Veranstaltung: Maronenfest, Blumenfest, Weinfest, Karneval, Kaffeefestival und Volksfest sind nur einige davon. Zusätzlich finden einmal im Jahr ein Autorennen, eine Fahrradtour sowie eine Segelregatta statt. Während der Sommermonate gibt es auch häufig lokale Fischerfeste mit fangfrischen Meeresspezialitäten, Musik und lockerer Stimmung. Die prestigeträchtigen und sehr beliebten Kunstausstellungen in der Vila Angiolina und dem Kunstpavillon Jura Šporer werden auch während der Wintermonate veranstaltet.
Bis zum 7. Dezember dauert noch das diesjährige Schokoladenfestival mit leckeren Aufstrichen, Kuchen und Torten, Pralinen und vieles mehr. Es zieht alljährlich Besucher aus ganz Europa an und zeigt eine schier unglaubliche Vielfalt an Schokoladenkreationen – oftmals fällt die Auswahl richtig schwer.
Ebenfalls im Dezember erwartet die Besucher von Opatija eine neue Eislaufbahn in Ufernähe. Umgeben ist die angesagte neue Eisfläche von einer reichhaltigen Restauration in kleinen Holzhäuschen. Sie präsentieren lokale Spezialitäten, aber selbstverständlich auch den obligatorischen Glühwein oder Honigschnaps.
Nachtleben in Opatija
Opatija eignet sich nicht nur für einen ruhigen und erholsamen Urlaub. Auch am Abend und in der Nacht ist in der Stadt noch lange nicht Schluss. In der Regel starten die Besucher mit einem köstlichen Abendessen in einem der exzellenten Restaurants. Anschließend begeben sich die Gäste entweder in eine Bar, eine Disco oder in das Casino.
Zum Tanzen eignen sich die Disco Quorum House im Zentrum oder das Imperial im gleichnamigen Hotel. Stark frequentiert wird auch der Hard Rock Club, der sich gegenüber des Meerwasserpools befindet.
Für einen Drink in der großen Hemingway Bar kann es am späteren Abend durchaus eng zugehen. Vor allem, wenn bekannte DJs populäre Tunes auflegen. Weitere angesagte Bars sind das Leonardo und Mimoza im Stadtzentrum. Ein anderes Flair erwartet die Gäste im Irish Pub in Volosko. Dort in der Hauptstraße befindet sich ebenfalls der angesagte Nightclub 51. Eleganter geht es in einem der ältesten Clubs der Stadt zu, dem Lord Byron. Er befindet sich im Untergeschoss des Hotels Imperial.
Die meisten Locations haben bis zum frühen Morgen geöffnet. Viele Gäste ziehen dann direkt zum Frühstück in eines der Strandcafés um. Gibt es katerähnliche Symptome zu bekämpfen, genehmigen sie sich vorab einen Burek in einer der Bäckereien.
Für die Spielernaturen unter den Besuchern stehen mehrere Casinos zur Auswahl, beispielsweise das Casino im Hotel Bellevue. Einen Roulette-Tisch gibt es im Casino Admiral und fortgeschrittene Spieler besuchen gerne das Casino Adriatic.
Kulturell besonders interessante Orte an der Opatija-Riviera
Lovran
In Lovran findet alljährlich im Oktober die „Marunada“ statt, das traditionelle Kastanienfest. Die Esskastanien aus dieser Gegend wachsen am Fuß des Učkagebirges. Man nennt sie Maruni, daher auch Marunada. Sie sind gegenüber anderen Esskastanien heller und größer, schmecken süßer und lassen sich leichter schälen. Erstaunlich ist, welche Speisen die Einheimischen aus diesen Maronen zaubern: Sie stellen damit Kastanien-Kuchen und -Torten her. Selbst für Crêpes werden sie verwendet, zu Kastanien-Püree verarbeitet und auch im Goulasch mitgekocht. Der Kreativität scheinen dabei kaum Grenzen gesetzt zu sein.
Volosko
Volosko ist einer der wenigen Orte der Opatija-Riviera, der den äußeren Einflüssen standgehalten hat und weiterhin an der Tradition als Fischerort festhält. Eine besonders angenehme Atmosphäre verbreitet der Hafen Mandrać mit den urigen kleinen Steinhäusern, ihren Feuerstellen und Schornsteinen. Einige dienen als Wohnhaus der Fischer, andere als Restaurant. Dagegen erfreuen sich die Segler und Surfer vor allem an der Tramontana, die hier ideale Segelbedingungen bietet. Volosko ist ein beliebtes Tagesausflugsziel für Gäste aus den nahen Nachbarländern Italien und Slowenien.
Ičići
Der kleine Ort liegt zwischen Opatija und Rijeka und bietet einen wunderschönen Blick auf die zwei größten kroatischen Inseln Cres und Krk. Neben den Privatunterkünften existiert ein Campingplatz in der Nähe des weitläufigen Badebereichs. Der Strand ist zum Teil aus Beton und teils ein Kiesstrand. Auch dieser Strand hat die Blaue Flagge für besondere Güte des Wassers, dem Dienstleistungsangebot und dem Umweltschutz. Hier gibt es neben den üblichen Wassersportarten einen Tennisplatz; darüber hinaus wird auch Parasailing angeboten. Segelfreunde schätzen vor allem die ACI Marina, denn sie ist die größte ihrer Art in Kroatien.
Weitere sehenswerte Orte an der Opatija-Riviera sind der kleine und ruhige Nachbarort Ika sowie Mošćenička Draga und Medveja.