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Rovinj

Die im Westen Istriens gelegene Küstenstadt Rovinj mit ihrer malerischen Altstadt gilt als eines der attraktivsten Urlaubsziele in ganz Kroatien. Eingebettet in eine idyllische Landschaft zwischen den Ferienzentren Pula und Porec, umgeben von den herrlichen Stränden der Adriaküste und unter Naturschutz stehenden Pinienwäldern bietet Rovinj Touristen ein vielfältiges Angebot. Dieses hält vom hochinteressanten Kultururlaub bis zum Badevergnügen für die ganze Familie ein breites Spektrum an Freizeitaktivitäten bereit. Die auf einer Halbinsel gelegene Stadt ist die Heimat einer zweisprachigen Population von etwa 14 000 Menschen, die sich aus der kroatischen Bevölkerung und einer italienischen Minderheit zusammensetzt. Die Einflüsse der italienischen „La Dolce Vita“ sind in Rovinj an jeder Straßenecke spür- und sichtbar. Die Küstenstadt begeistert neben prachtvollen Kulturschätzen auch durch eine erstklassige Hotellerie, Gastronomie und Tourismusbranche, die sich an die hohen Ansprüche der aus aller Welt anreisenden Gäste perfekt angepasst haben.

Das milde Klima der Adriaküste zieht jährlich hunderttausende internationale Touristen an, die sich nicht nur gerne in der kulturhistorisch einzigartigen Stadt aufhalten, sondern auch die abwechslungsreiche Umgebung mit den vielen kleinen Inseln erkunden. Ein umfangreiches Unterhaltungsangebot, das für alle Generationen das richtige Programm bereithält, macht Rovinj im Sommer zu einem pulsierenden Ferienort, der sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Anziehungspunkte an der Adriaküste und zu einer der Vorzeigestädte Kroatiens entwickelt hat.

Badeurlaub in Rovinj – Spaß für die ganze Familie

Die „Riviera von Rovinj“, wie der fast siebzig Kilometer lange Küstenabschnitt der Umgebung der Stadt genannt wird, verfügt über zahlreiche Bademöglichkeiten, die für alle Ansprüche das richtige Angebot parat halten. Nur fünfzehn Gehminuten oder wenige Autominuten vom Stadtzentrum entfernt liegen die insgesamt zwanzig Strände des sogenannten „Goldenen Kaps“, die zu den schönsten Badegelegenheiten Istriens zählen. Die Bucht Lone am Goldenen Kap ist der meistbesuchte Strand von Rovinj und bietet vor allem Familien mit kleinen Kindern entspannte Tage am Meer. Der Kieselstrand ist perfekt an die Infrastruktur angeschlossen, verfügt über zahlreiche Strandcafés und Lokale und bietet durch den umliegenden Pinienwald viele schattige Liegemöglichkeiten. Entlegene Felsabschnitte wechseln sich mit Kieselstrand und betonierten Badeplateaus ab. Das glasklare Wasser ist von türkisblauer Farbe, und die seichte Bucht eignet ist ideal für Kleinkinder, die erste Erfahrungen im Meerwasser machen.

Ebenso leicht zu Fuß vom Zentrum aus erreichbar liegt der Felsenstrand von Balsmamake, dessen unberührte Natur auch zu ausgiebigen Spaziergängen einlädt. Wegen der starken Strömung ist der Strand für unerfahrene Kinder weniger geeignet, dafür kommen Urlauber, die sich lieber auf ruhigen Plätzen aufhalten, voll auf ihre Kosten. Da der Strand weniger frequentiert ist als alle anderen Küstenabschnitte in Rovinj, ist er vor allem unter den Einheimischen besonders beliebt. Ebenso wenig besucht ist der Strand von Cisterna, der etwa vier Kilometer außerhalb des Stadtgebietes inmitten des Naturparks von Palud liegt. Ein flacher Einstieg ins Wasser und die ruhige Lage machen ihn zur perfekten Bademöglichkeit für Familien, die sich abseits des Rummels erholsame Tage gönnen möchten. Zu den idyllischen Stränden der Region um Rovinj, die durch exzellente Wasserqualität, gute Erreichbarkeit zu Fuß oder mit dem Auto sowie moderne Infrastruktur begeistern, zählen die vor allem bei der lokalen Bevölkerung beliebte felsige Bucht von Baluota sowie die Küstenabschnitte von Monte Molini, Skaraba, Kuvi und Ziatni rt – Punta corrente.

Die Kulturstadt Rovinj und ihre Sehenswürdigkeiten

Rovinj blickt auf eine turbulente Geschichte zurück, die der Stadt seit der Römerzeit unterschiedliche kulturelle Einflüsse durch die Slawen, das Byzantinische Reich, die Franken und die Venezianer einbrachte. Unter der Herrschaft der Republik Venedig entwickelte sich Rovinj ab dem 13. Jahrhundert zu einer blühenden Handelsstadt, die zahlreichen Überfällen durch die Genueser und die Uskoken standhielt. Im frühen 19. Jahrhundert fiel Rovinj schließlich in den Besitz der Habsburger und unter die Krone der österreichisch-ungarischen Monarchie. Das Resultat dieser abwechslungsreichen Vergangenheit ist ein einzigartiges Stadtbild, dessen Gebäude unterschiedliche architektonische Stilelemente aufweisen. So finden sich in der Altstadt Rovinjs Bauwerke der Romanik, der Gotik, der Renaissance, des Barock und des Neoklassizismus.

Als wichtigste Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen der Stadt thront die Kirche der heiligen Euphemia über dem malerischen Ortskern von Rovinj. Das im typischen venezianischen Barockstil gehaltene dreischiffige Bauwerk wurde in den Dreißigerjahren des 18. Jahrhunderts von dem aus Venedig stammenden Architekten Giovanni Dozzi nach dem Vorbild der Markuskirche entworfen. Es ist der frühchristlichen Jungfrau und römischen Patrizierfrau Euphemia von Chalkedon, die im 3. Jahrhundert lebte, gewidmet. Ihre Gebeine sollen der Legende nach fünfhundert Jahre nach ihrem Tod wie durch ein Wunder in einem Sarkophag aus Marmor an der Küste Rovinjs an Land geschwemmt worden sein. Dadurch wurde die als Märtyrerin verehrte Euphemia zur Schutzpatronin der Stadt und Istriens erklärt. Ein übergroßes bronzenes Abbild der Heiligen thront auf dem etwa sechzig Meter hohen Campanile der Kirche, wacht über das Leben der Stadt und zeigt mit der rechten Hand die Windrichtung an. Vom Campanile aus genießen Besucher einen atemberaubenden Blick über Rovinj und die Buchten des Umlands. Im Hauptaltar des imposanten Bauwerks befindet sich eine Statue des heiligen Georg, des Schutzpatrons jener Kirche, die bis zum 10. Jahrhundert an der Stelle des Gebäudes stand. Hinter dem Altar sind die sterblichen Überreste der heiligen Euphemia aufgebahrt.

Rovinj

Rovinj ©iStockphoto/master2

Neben der Kirche der heiligen Euphemia gilt das Franziskanerkloster aus dem frühen 18. Jahrhundert als das eindrucksvollste Kulturdenkmal Rovinjs. Das Kloster und die daran angeschlossene Kirche des heiligen Franz von Assisi wurden ab dem Jahr 1702 auf einem kleinen Hügel erbaut und gelten als Paradebeispiele der barocken Kirchenarchitektur Istriens. Der Gebäudekomplex beherbergt eine Bibliothek mit über 20 000 theologischen Büchern, die teilweise aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen. Die klostereigene Sammlung von über 250 religiösen Artefakten aus verschiedenen Jahrhunderten ist im öffentlich zugänglichen Museum des Gebäudes untergebracht. Hier können prachtvolle Skulpturen, Messgewänder, Ikonen und Gemälde besichtigt werden. Als das wichtigste romanische Bauwerk der Stadt befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Busbahnhof die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, deren Geschichte bis zum 12. Jahrhundert zurückreicht. Die Kirche beeindruckt durch ihre siebeneckige Form mit rundem Innenraum und Nischen. In dem außerordentlich gut erhaltenen Bauwerk werden heute keine Messen mehr zelebriert, da die Kirche als Galerie benutzt wird.

Zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten sollten im Zuge eines gemütlichen Stadtrundgangs ebenfalls besichtigt werden. Der Balbi-Bogen steht an der Stelle des ehemaligen Stadttors, das in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts niedergerissen wurde. Im Jahr 1680 erbaut und nach dem damaligen Bürgermeister Rovinjs benannt, ist der Arco dei Balbi vor allem wegen der Inschrift und der venezianischen Wappen, die seine Fassade zieren, sehenswert. Auf dem Hauptmarktplatz von Rovinj befindet sich die Stadtuhr, der ehemalige Südturm der Stadtmauer, der mit dem Relief des Löwen von Venedig geschmückt ist. Der Turm wurde im 12. Jahrhundert errichtet und befand sich ursprünglich über einem Gefängnis.

Der Bau der Festungsmauern Rovinjs wurde bereits im 7. Jahrhundert begonnen und im Laufe der Geschichte kontinuierlich erweitert. Von den sieben Toren der ursprünglichen Anlage sind das Tor des heiligen Benedikt, das Tor des heiligen Kreuzes und die Portica weitgehend erhalten geblieben. Das nach dem berühmten italienischen Komiker Antonio Gandusio benannte Stadttheater beeindruckt mit seiner barocken Fassade und seiner detailreichen und dennoch äußerst funktionalen Innenausstattung. Das Barock-Stadtpalais der Califfi, einer venezianischen Adelsfamilie, beherbergt heute das Heimatmuseum, in dem eine umfangreiche archäologische Sammlung und regelmäßig wechselnde Kunstausstellungen untergebracht sind. Den bunten Artenreichtum der adriatischen Flora und Fauna können naturbegeisterte Besucher der Stadt im Aquarium von Rovinj bestaunen.

Die Ausflugsziele der Umgebung

Nicht nur die Stadt Rovinj selbst eignet sich für eine umfangreiche Besichtigungstour, auch die benachbarten Ortschaften und Küstenstädte sind einen Besuch wert und können von Rovinj aus mit dem Auto bequem innerhalb einer Stunde Fahrzeit erreicht werden. Der Ferienort besticht durch seine ausgezeichnete geographische Lage und ermöglicht Urlaubsgästen, auch die Umgebung im Zuge von Tagesausflügen umfassend zu erkunden.

Nur etwa 35 Kilometer südlich von Rovinj liegt die Adria-Metropole Pula, die mit ihrer imposanten Arena und zahlreichen anderen eindrucksvollen Denkmälern aus der Römerzeit ein wahres Eldorado für kulturgeschichtlich interessierte Menschen darstellt. Wer etwa die gleiche Distanz in den Norden fährt, erreicht die Küstenstadt Porec, die als ein weiteres Kulturhighlight an der kroatischen Adriaküste gilt. Porec lockt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen und der Stadt ein einzigartiges Flair verleihen. Wie in Rovnj und Pula finden Badeurlauber auch in Porec und der unmittelbaren Umgebung etliche herrliche Strände vor, die zu den saubersten, gepflegtesten und naturbelassensten Küstenabschnitten der ganzen Region zählen. Etwa eine halbe Autostunde von Rovinj entfernt liegt in unmittelbarer Umgebung von Pula das Fischerdorf Fazana mit seiner belebten Strandpromenade, dem malerischen Hafen und seinen alten Kirchen, deren Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Auf den zahlreichen Kieselstränden um Fazana können Urlauber ein Badevergnügen inmitten der unberührten Natur genießen, denn der Küstenabschnitt ist vom Massenandrang während der Hochsaison weitgehend verschont geblieben. Einen Tagesausflug ins Landesinnere lohnt auch die Besichtigung der etwa zwanzig Kilometer von Rovinj entfernten Ruinenstadt Dvigrad. Die Gebäude der mitten in den Wäldern gelegenen Geisterstadt stammen aus dem Mittelalter, als Dvigrad ein wichtiges Handelszentrum darstellte. Nach etlichen Cholera- und Pestepidemien verließen die letzten Bürger die ehemals blühende Stadt im frühen 17. Jahrhundert. Die alten Gebäude wurden allmählich von der Natur zurückerobert und sorgen heute für eine einmalige Stimmung. Besucher können auf die von Efeu und anderen Grünpflanzen überwachsenen mittelalterlichen Häuser, Burganlagen und Türme klettern und mitten in der Natur eine in Europa einzigartige Stimmung erleben.

Im Zuge von organisierten Bootstouren können Urlauber von Rovinj aus die Naturschutzgebiete des Umlands erreichen. Vor allem Familien mit Kindern sollten einen Besuch der Inselgruppe im Nationalpark Brijuni ins Programm integrieren. Einige der vierzehn Inseln sind der Öffentlichkeit zugänglich und bezaubern durch eine einzigartige Flora und Fauna und zahlreiche Naturreservate. Die Hauptinsel Veli Brijun beherbergt einen umfassenden Safaripark, ein Sumpfgebiet mit einer vielfältigen Vogelpopulation, ein archäologisches Museum und etliche Aussichtstürme, um die einzigartige Landschaft der Inselgruppe zu überblicken. Zahlreiche idyllische Strände laden auf Veli Brijun zu einem erholsamen Badevergnügen ein.

Freizeitangebote in Rovinj

Insgesamt acht in Rovinj ansässige Tauchunternehmen ermöglichen begeisterten Wassersportlern, die bunte Flora und Fauna der Adria entlang der Küste zu erkunden. Als absolutes Highlight gelten organisierte Tauchgänge zur versunkenen „Baron Gautsch“, einem Passagierschiff, das im Jahr 1914 auf dem Weg von Triest in ein Minenfeld vor der Küste von Rovinj lief und innerhalb weniger Minuten sank. Die „Baron Gautsch“, deren Untergang das Leben von insgesamt 147 Menschen forderte, ging als „Titanic der Adria“ in die Geschichte ein. Das in 28 Meter Tiefe gelegene Wrack gilt heute als das eindrucksvollste Tauchziel in ganz Kroatien und zieht erfahrene Taucher aus der ganzen Welt an.

Das grüne Hinterland von Rovinj eignet sich darüber hinaus perfekt dazu, auf dem Fahrrad oder auf den zahlreichen Wanderrouten erkundet zu werden. Besonders empfehlenswert ist der etwa zwanzig Kilometer lange Wanderweg, der durch das Naturschutzgebiet und Flusstal des Limski Kanal führt. Auf der Route liegt auch die Höhle des Einsiedlers und Heiligen Romuald, die im Zuge einer Führung besichtigt werden kann. Zahlreiche Restaurants bieten in dieser Region Gerichte aus Muscheln und Austern der Gewässer des Limski Kanal an. Nach einer kulinarischen Zwischenstation gelangen Wanderer schließlich in die eindrucksvolle verlassene Stadt von Dvigrad. Wer sich den langen Rückweg nicht zutraut, kann über den Limski Kanal und von Vsar aus mit dem Schiff zurück nach Rovinj fahren.

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